Euer Balitic Cultures Adventskalender – Türchen 14
Eine Filmrezension zu den 60. Nordischen Filmtagen in Lübeck
Die kleinen roten, grünen und blauen Holzhäuschen schmiegen sich wie verstreute Bauklötze an die steile Felswand, die vor dem spiegelblanken Fjord aufragt; auf dem Wasser treiben langsam ein paar Eisberge vorbei. Diese kleine grönländische Kleinstadt sieht aus wie ein bewegtes Gemälde. Auf den Straßen sind keine Menschen unterwegs, doch dann hört man Kinderstimmen. Langsam kommen die Kinder ins Bild – an einem langen Tau ziehen sie ein großes, ausgestopftes Schwein auf einem Rollbrett hinter sich her.
Dieses filmische Tableau ist nur eines von vielen Bildern, mit denen Regisseur Lasse Lau in seiner Dokumentation „The Raven and the Seagull“ (oder „Lykkelænder“) die lange Kolonialgeschichte Grönlands und das heutige, nach wie vor von Spannungen und Vorurteilen geprägte Verhältnis zu Dänemark illustriert.